Touren rund um Himmelpfort

Mit seiner Lage an der Mündung der von Lychen kommenden Woblitz in die obere Havel und mit den vielen Seen in der Umgebung liegt Himmelpfort mitten in einer der schönsten Wasserwanderregionen. Vom Binsenbummeln bis zur Gepäcktour ist hier alles möglich. Die erste Tour, die wir Ihnen hier vorstellen, ist nicht lang, führt aber schön über Seen und durch den Wald.

Die Woblitz zwischen Himmelpfort und Lychen. Heute gestaut, windet sie sich still durch Heide, Bruch und Wälder.Die Woblitz (der Name geht wahrscheinlich auf ein slawisches Wort für Plötze, eine hier häufige Fischart, zurück) wird der der kurze Wasserlauf zwischen dem Großen Lychensee und dem Himmelpforter Haussee genannt.

Hier fließt das Wasser aus den Feldberger Seen (großenteils), teilweise aus den Boizenburger und Hardenbecker Seen, und aus den Seen um Lychen herum ab. Durch den Himmelpforter Haussee kommt es dann bei uns vorbei, und ich höre es im Hintergrund durch das Wehr rauschen, während ich beim Schreiben dieses Textes bin.

Bis etwa in die Mitte des 19. Jahrhunderts war die Woblitz ein freifließender Kleinfluß, wie es hier in der nördlichen Mark noch manche gibt: ihr Charakter muß also ähnlich gewesen sein wie heute der des Küstrinchener Baches oberhalb von Lychen oder des Rhins unterhalb Rheinsbergs bis Zippelsförde.

Leider ist dieser Charakter durch den Ausbau zu einer Schiffahrtsstraße verloren gegangen; lediglich die Schlingen, in denen das Bett verläuft, zeugen noch davon. Heute ist die Strömung kaum spürbar und breit und behäbig liegt die Woblitz unter den Erlen der Ufer.

Immerhin bietet dies den Vorteil, daß wir problemlos in beide Richtungen paddeln können und so eine schöne Tour ohne Transportprobleme möglich ist.

Vom Himmelpforter Haussee (oberhalb der Schleuse) geht es los. Eine Einsatzstelle finden Sie z. B. genau gegenüber unseres Eingangs am Mühlenfließ. Am Park des Landhauses vorbei (Ferienwohnungsvermietung) folgen wir dem rechten, südlichen Ufer, um eine schwache Landzunge herum. Dann zeigt sich schon die weiße, trapezförmige Tafel, die die Mündung der Woblitz kennzeichnet. Links ist die Brücke über die Durchfahrt zum Moderfitzsee auszumachen (nicht für Motorboote), und weiß leuchten die Boote vom Badestrand und Wasserwanderrastplatz in Pian herüber.

Unter der Fuß- und Radwegsbrücke hindurch gleiten wir in die Woblitz hinein. Nach einigen schwachen Biegungen gibt es rechts eine Durchfahrt in den sehr flachen Moddersee (der bei warmem Wasser auch schon mal entsprechend riecht) - hier stehen gerne jagende Reiher, daher vermeiden wir unnötiges Herumfahren und vor allem Lärm.

Erst geht es relativ gerade weiter, bis dann bei der Überlandleitung die Woblitzschlinge auftaucht. Hier ist Begegnungsverbot, und größere Boote müssen vor Durchfahrt Signal geben. Also sollten wir aufmerksam lauschen und bei Gegenverkehr zunächst dessen Durchfahrt abwarten.

Die Woblitz zwischen Himmelpfort und Lychen. Ein Teil der Strecke verläuft durch dunklen Hochwald.Nun beginnt der schönste Abschnitt. Die Ufer sind hier teilweise steil, und es ist gut zu sehen, wie sie einst die fließenden Wasser ihren Weg durch die Hügel gebahnt haben. Heute genießen wir die Stille und den Schatten unter den hohen Bäumen. An vielen der ufernahen Buchen sind die Nagespuren der Biber zu sehen, die hier leider auf den Geschmack gekommen sind und diese Bäume sehr schädigen.

Vorbei an der Naturschutzstation Woblitz (ein Asyl für verletzte Greifvögel, wenn Zeit ist, werden interessierte Besucher gerne durch die Anlagen geführt) erreichen wir den Großen Lychensee mit seinen Inseln und Buchten. Eine schöne Stelle für eine Pause und ein Bad finden wir dem rechten Ufer folgend, kurz bevor es nach rechts abbiegt. Hier ist eine kleine Wiese auf einer alten Floßholzablage.

Selbstverständlich könnten wir jetzt weiterpaddeln, nach Lychen, zum Wurlsee, oder am Stadtwehr umsetzen und in den schmalen klaren Zenssee... Es kommt nur auf Ihre Unternehmungslust, Zeit und Ausdauer an. Ansonsten ist diese Tour, auch wenn Sie hier wieder umkehren, immer wieder schön.

Soweit ein erster Wasserwandertip von uns. Von den vielen weiteren Möglichkeiten werden wir hier demnächst noch andere vorstellen, z. B. die Haveltour nach Bredereiche.

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